Neue Führung, neue Zukunft
Eigentümergeführte Unternehmen bilden das Fundament der deutschen Volkswirtschaft. Sie stellen hierzulande 90% aller aktiven Unternehmen und 56% der Gesamtbeschäftigung. Sie sorgen deutschlandweit für 47% des Gesamtumsatzes. Doch die demografische Entwicklung stellt auch viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Schon derzeit stehen rund 75.000 Unternehmen pro Jahr vor der Aufgabe, einen geeigneten Nachfolger oder eine geeignete Nachfolgerin an der Firmenspitze zu finden. Ihre Zahl wird in den nächsten Jahren sprunghaft steigen. Aktuell finden hierbei 54% der Unternehmen eine familieninterne Lösung. 17% vergeben diese Aufgabe unternehmensintern, 29% übertragen sie unternehmensextern. Sollen Wert und Erfolg des Unternehmens auch langfristig gesichert bleiben, bedarf es also einer frühzeitigen und strategischen Planung.
Die Eckpunkte der Familienstrategie
Familieninterne Lösungen erweisen sich bei Nachfolgeregelungen dabei sehr oft als besonders kompliziert. Denn in diesen Fällen vermischen sich sachliche mit emotionalen Themen. Geschäftsführende Gesellschafter überwerfen sich, Familienstämme führen Grabenkriege, Nachfolgeregelungen unterbleiben – die Folge: Nichts geht mehr. Daher empfiehlt es sich, vorab nicht nur die Vermögenssituation des Unternehmens zu beleuchten. Es ist auch hilfreich, in einem ersten Schritt eine Familienstrategie zu entwickeln. Sie schreibt fest, wie das Unternehmen innerhalb der nächsten Familiengeneration geführt werden soll. Das trägt zu Versachlichung und besserer Handlungsfähigkeit bei. Wir empfehlen, diesen Komplex durch einen psychologisch geschulten Coach zu begleiten.
Die Analyse des „Ist“-Zustandes
Für ein fundiertes Konzept einer Unternehmensnachfolge sind fundierte Grundlagen erforderlich: Verträge, Handels- und Grundbuchauszüge oder Versicherungspolicen müssen mit ihrem letzten Stand und rechtlich abgesichert zusammengetragen werden. Erfahrungsgemäß ist das bei einer Nachfolgeberatung schon die erste gravierende Hürde. Deshalb nehmen wir mit Ihnen zusammen eine “Ist-Analyse“ vor. Sie mündet in einen persönlichen “Notfallordner“, in dem alle für die Unternehmerfamilie wichtigen Unterlagen griffbereit zur Verfügung stehen. Ein sachverständiger Dritter wird hinzugezogen, der sich auf dieser Basis in kurzer Zeit ein Gesamtbild von der rechtlichen, wirtschaftlichen und steuerlichen Situation des Auftraggebers machen kann. Das sorgt für Transparenz und Vertrauen; alle Familienangehörigen können im Notfall sachlich fundierte Entscheidungen schnell treffen.
Die Strategien für die Übertragung von Vermögen
In Unternehmerfamilien vermischen sich privates und geschäftliches Vermögen sehr oft. Um im Rahmen einer Nachfolgeregelung eine faire Verteilung von Vermögen vornehmen zu können, müssen im Vorfeld klare Strukturen geschaffen werden. Ein Beispiel: Dem einen Kind soll das Unternehmen übertragen werden, dem anderen die Immobilien. Das wird problematisch, wenn die Immobilien bislang steuerlich als Unternehmensvermögen galten. Um steuerlich optimale Lösungen zu finden, muss das Familienvermögen also genau analysiert werden. In diesem Zusammenhang geht es keineswegs wie häufig bei Unternehmen um eine Verlagerung von Steuerzahlungen, sondern um vergleichbare reelle Steuerersparnisse. Dazu bedarf es einer gewissen Vorlaufzeit. Wegen der Beratungs-, Konzeptions- und Eintragungszeiten sowie steuerlicher Fristen lassen sich solche Rechtsgeschäfte nicht über Nacht umsetzen.
Die Umsetzung der Nachfolgestrategie
Wenn sowohl das Nachfolgekonzept steht als auch die rechtlichen und steuerlichen Vorarbeiten in Sachen Vermögensverteilung abgeschlossen sind, geht es daran, dies umzusetzen. Es ist letztlich der rechtliche Vollzug der verabredeten Nachfolgestrategie. Hierzu werden die vorher besprochenen Verträge umgesetzt. Häufig wirken dabei ein Notar und der Nachfolgeberater mit. Auch nach dem rechtlichen Vollzug ist es empfehlenswert, die Verträge regelmäßig zu prüfen, um sie gegebenenfalls an geänderte Lebensumstände anzupassen. Hierzu bietet sich ein regelmäßiger Kontrollturnus von ein bis drei Jahren an.
Wenn Sie weitergehende Informationen zu dieser Thematik haben möchten, können Sie gerne mit uns Kontakt aufnehmen. Ihr freundlicher Ansprechpartner ist Heribert Warken.